Ist Design for Six Sigma mehr als Voice of customer und House of Quality?

Wer sich mit Prozessverbesserungen nach Lean und Six Sigma beschäftigt und damit bereits einige Erfahrungen gesammelt hat, der kommt zwangsläufig irgendwann zu der Erkenntnis, dass all dies sehr gut und auch gewinnbringend ist, aber leider viel zu spät. Denn die Produkte und Prozesse wurden in der Vergangenheit entwickelt und laufen bereits (mit unzureichender Performance), also kommen die Verbesserungen eigentlich zu spät. Folglich wäre es wesentlich zielführender, ein Produkt-oder Prozess Design von Beginn an so auszulegen, dass es nach Serienstart wie gefordert funktioniert.

Das ist möglich, verlangt und jedoch eine komplett andere Vorgehensweise und ein 180°-Umdenken ab. Die blaue Kurve in der Skizze repräsentiert die traditionelle Entwicklung. Der Einsatz von Ressourcen steigt mit dem Fortschritt eines Entwicklungsprojektes und erreicht zunächst seinen Höhepunkt mit „Start of production (SOP)“. Der Aufwand beschränkt sich zu Beginn auf das Entwickeln von Konzeptideen, auf das Erstellen von Zeichnungen, eine Festlegung von Toleranzen und später vielleicht dem Bau eines Prototypen. Dabei macht man sich oftmals keine Gedanken über Ursachen-Wirkungs-Beziehungen (zumindest nicht auf der Basis von Daten), über signifikante Einflüsse und Wechselwirkungen, die tatsächlich benötigten Toleranzen usw.. Meist sind derartige Hypothesen und Analysen Gegenstand späterer DMAIC-Projekte, dabei wäre dieses Wissen im Vorfeld mehr als nützlich und man könnte alle späteren Probleme im Ansatz vermeiden. Und damit landet man bei der grünen Kurve. Diese drückt aus, dass man während der Entwicklungs-Phase deutlich mehr Aufwand betreiben sollte, also Methoden, Tools und eine analytische Vorgehensweise zur Anwendung gelangen sollte, was letztlich DFSS beinhaltet.

Doch wie funktioniert DFSS und welche Tools sind erforderlich? Oftmals ist zu hören, dass es zunächst wichtig ist, die Kundenanforderungen zu sammeln und mit diesen die weitere Entwicklung eines Produktes oder Prozesses zu beginnen. Um dies sicherzustellen, lässt sich die QFD-Methodik anwenden, mit deren Hilfe die relevanten Anforderungen an ein Design zunächst  in Produktmerkmale überführt und letztlich bis auf die Ebene der Prozessparameter herunter gebrochen werden. Es entsteht also eine kausale Kette:

Voice of customer (VOC) > Critical to satisfaction (CTS) > Produktmerkmale > Komponentenmerkmale > Prozesse > Prozessparameter

Doch reicht das aus und sind das die zentralen Elemente von DFSS?

Trainings zum Thema unter https://mts-consultingpartner.de/training/design-for-six-sigma/

2019-12-30T13:39:51+01:00Mai 7th, 2019|